Während meines ersten Laufs mit dem Saucony Kinvara 12 musste ich mehrmals an den Golfsport und eine mögliche Parallele denken. Dort wählt man gerade als Anfänger oft das berühmte "7er Eisen", wenn man sich bei der Schlägerwahl nicht ganz sicher ist und eine Allzweckwaffe benötigt. Damit will ich nicht sagen, dass der Kinvara sich besonders für Anfänger eignet, sondern das dieser Schuh (zumindest für mich) eine solche Allzweckwaffe werden könnte.
Doch zunächst einmal zu den reinen Fakten:
Modell: Saucony Kinvara 12
Preis: 135.00 EUR
Gewicht: 227 g (in Größe 44,5 EU)
Sprengung: 4 mm
In Sachen Verarbeitung und Qualität liefert auch der Kinvara 12 die sonst von Saucony gewohnte sehr gute Performance. Schon beim ersten Auspacken spürt man die filigranen Materialien, die für das hervorragende niedrige Gewicht von 227g pro Schuh in Größe 44,5 EU sorgen. Diesen Gewichtsvorteil gegenüber anderen Schuhmodellen habe ich bei meinen ersten beiden Testläufen über rund 40 km auch gespürt und als sehr positiv wahrgenommen.
Passform und Schnürung sind ebenfalls sehr gut. Nur am Anfang meines ersten Laufes hatte ich komischerweise am linken vorderen Ballen seitlich außen einen Druckpunkt, der mich sogar zum kurzen Stopp bewegte, um nachzusehen was da los ist. Fast hatte ich schon befürchtet, mich wieder von dem gerade neu eingetroffenen Schmuckstück trennen zu müssen, doch hat sich dieses Problem dann Gott sei Dank nach den nächsten paar Kilometern irgendwie von selbst wieder erledigt.
Im Vergleich zu meinen zahlreichen anderen Schumodellen, sowohl von Saucony als auch von anderen Herstellern, fällt der Kinvara 12 in der selben Schuhgröße gefühlt etwas größer aus, passt jedoch trotzdem noch.
Beim Laufen selbst hatte ich von Anfang an eine gute und direkte Verbindung zur Straße.
Der Kinvara 12 ist meinem Empfinden nach im Vorfuß- und im Fersenbereich mittelstark gedämpft und rollt ganz sauber und gerade nach vorne ab. Den Laufkomfort würde ich insgesamt als sehr gut bewerten, wenn man nicht das Laufgefühl der super soften Dämpfungsschuhe sucht. Vom Tempo her ist meiner Ansicht nach alles mit dem Saucony möglich. Von gemütlichen, eher langsamen Runden bis zu Tempoeinheiten kann der Schuh für alles eingestzt werden.
Fazit:
Im Endergebnis kommt der Saucony Kinvara 12 in meinem Bewertungsschema auf hervorragende 81 Prozentpunkte und platziert sich im oberen Drittel meiner Rangliste.
Durch den möglichen Einsatzbereich auf Aspahlt und auf befestigten Waldwegen und die Tatsache, dass der Schuh meiner Einschätzung nach in jedem Tempo sehr gut und komfortabel gelaufen werden kann, wird er sicher wie das "7er Eisen" zu meiner Allzweckwaffe werden.
Bisher habe ich als Allrounder den ASICS Novablast und den New Balance 1080 V10 als ähnlich vielseitige Schuhe immer wieder genutzt, jetzt kommt sicher der Kinvara 12 mit dazu. Nur an die für mich vergleichsweise geringe Sprenungung von 4mm, muss ich mich erst noch ein bisschen gewöhnen. Hier sollte man am Anfang die Umfänge nur langsam steigern, wenn man vorher "nur" höhere Sprengungen von 8 bis 10 mm gewohnt war.
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